Unter ganz bestimmten Umständen, kann ein seltenes Phänomen im Wald beobachtet werden.
Engelshaar, oder Haareis
https://de.wikipedia.org/wiki/Haareis
In unseren Wäldern gibt es viele kleine Details zu beobachten die auf den ersten Blick unscheinbar scheinen. Bei genauer Betrachtung jedoch, faszinierende Eigenschaften haben oder durch das Zusammenspiel verschiedener – scheinbar zufälliger Faktoren zu einem bezaubernden Ergebnis führen.
By the way: Beim Laufen durch den Wald, sah es nicht danach aus, das ich Bilder heim trage, die anschaubar sind. Also auch bei unscheinbaren Bedingungen, wie geschmolzener Schnee, einfach wieder mal nach den Kleinigkeiten Ausschau halten!
Durch Zufall sind mir die ungewöhnlichen Eisstrukturen aufgefallen, und ich hab – ehrlich gesagt – nur zwei Schnappschüsse mitgenommen. Erst am nächsten Tag haben mich Freunde drauf hingewiesen, was das eigentlich ist. Und jetzt dürft ihr auch was lernen.
Das Phänomen ist unter unterschiedlichen Namen bekannt:
- Haareis
- Engelshaar
- Eiswolle
Voraussetzungen zur Entstehung
Zur Entstehung müssen ein paar besondere Bedingungen erfüllt sein:
- Die Luft muss unter 0 Grad Celsius haben
- Die Luftfeuchtigkeit muss relativ hoch sein
- Das Wasser im Holz darf nicht gefrieren
- Es müssen bestimmte Pilze im Totholz vorhanden sein
Entstehung
Der Pilz baut im inneren des Totholzes die organischen Holzverbindungen ab. Einige Abbauprodukte sind Wasser und das Gas CO2. Vor allem das CO2 drückt das Oxydationswasser und das eh im Holz vorhandene Wasser nach Außen.
Da mit dem Wasser auch kleine Partikel (u.a. sehr kleine organische Moleküle) mit enthalten sind, wirken diese als Kristallisationskeime an denen sich an der kalten Luft Eiskristalle bilden.
Somit entstehen direkt an der Oberfläche des Holzes Eiskristalle. Da vom Inneren des Holzes durch den Pilz weiter Gas und Wasser nach Außen gedrückt werden, wachsen die Kristalle langsam weiter.
Die Art der Entstehung führt zu der einzigartigen Form die wir hin und wieder in unseren Wäldern beobachten und bewundern können.
Einzelnachweise / Referenzen
Studie von Gerhart Wagner und Christian Mätzler von der Universität Bern (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive); Forschungsbericht Nr. 2008-05-MW